Wintersonnenwende

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21. Dezember. Weiße Winternacht breitet rabenschwarze Flügel aus. Raunacht, geheimnisvoll, lautlos und von düsterer Dauer wie keine andere.

Ich werde wachen, lange Briefe schreiben.

Wintersonnenwende. Zeit des Wandels. Gesichter ungeliebter Gefährten werden entschleiert. Tauchen vor mir auf, blicken mich an. Fratzen in sich selbst verliebter Fremder, die in mein Leben marschierten. Die Deiche meiner Ruheinseln durchdrangen.  Helden auf der Suche nach Licht. Scheinwerferlicht. Bis das Meer in mir gefror. Ich trete heraus aus dem Kegel des Kunstlichts. Letzter Applaus dröhnt in die dumpfe Dämmerung. Zerre sie dem Meersaum entgegen. Werfe sie weit hinein in die Mitte des Meeres, lasse sie in mörderischen Wellen versinken. Du Meer, mein Freund, gefräßige Flut. Nimm sie mit, die Lauten, die das Licht nehmen und die Sonne verdunkeln.

Die Leisen wärmen, wärmen still. Bleibende Gefährten durch den Wandel der Gezeiten.

Wenn der Wind dich will entführen.

Spiel dein Spiel und wehr dich nicht,
Laß es still geschehen.
Laß vom Winde, der dich bricht,
Dich nach Hause wehen.

Buchstaben gehen vom Mondlicht beschienem spazieren. Weben den Wandel hinein in Geschichten. Spuren im Sand, die das Meer nicht verwischt. Ein Meer an Wünschen verwoben in die Wogen der Wintersonnenwend-Nacht. Und die heranrollende Flut flüstert von kommenden Wundern.

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