Manchmal

Manchmal muss eine fortgehen, um allein zu sein mit Himmel Wasser und sich selbst – damit sie zurückkehren kann und weitermachen wenigstens für eine Weile. Sie hat die Wellen gesehen. Sie hat die Wolken gesehen – auch die Ränder der Wolken: LICHTränder!

StrandGut

Das Meer zürnt, der Himmel grollt, Sandsturm am Strand. Mittendrin: Ich. Spielball im Sturm, Hülle um Hülle entrissen,  gehäutet. Und plötzlich spuckt eine Welle Strandgut vor meine Füße. Nassglänzendes Holz. Im letzten faden Licht schimmern schwarze Buchstaben. heute Welch wogendes Wort. Wild wie die See, auffordernd wie die Wellen. Auffordernd zum Wunder des Wandels. Heute ist wiederum ein Anfang, ein…

Dünengras

Sand satt. Sandgebirge. Saharagleich. Dünen, geformt vom ewigen Wind. Gehalten vom Gras, das sich über die sanften Hügel legt, ihnen Beistand und Schutz gibt. Sich in den Wind legt, widersteht und überlebt. Dünengras, du grünes Wunder!  Trotzt dem Treibsand, hältst den Stürmen stand,  trinkst das Salz des Meeres. Unverwüstlich! Retterin der Insel. Stille Heldin im Sturm.

Inselwinter

Orkanböen. Das sturmgepeitschte Meer bäumt sich auf wie ein wildes Tier. Faucht. Wirft sich mit menschenfressenden Wellen dem Ufer entgegen. Rabenflügel schwarzer Winternächte legen die Insel in einen langen tiefen Schlaf, von dem sie kaum erwacht. Morgenröte weicht dem Morgengrauen. Dunst dämmt jede Helligkeit, vernebelt, dicht. Verhindert Wachheit und verhüllt Wahrheit. Träume gehen neben mir, wahren Geheimnisse. Die Insel versinkt…

Morgenmeer

Buhnenblau ruhen die nassglänzenden Streifen aus Stein. Ragen weit hinaus ins Meer, wagen die Wellen zu brechen. Schritt für Schritt  schreite ich geradeaus, meerwärts, der Freiheit entgegegen, bis die Wellen meine Füße überspülen. Landeplatz der Meermöwen, die ihren Blick in die gleiche Richtung wenden. Dorthin, wo jene eine davonfliegt, ausschert, den Flug wagt ohne Wiederkehr. Sie stehen und staunen, schwanken.…

Novembermond

Spätsommerwarme Sturmstille im Novembermond. Zwischen Meergänsen und Moorbirken friedliche Einsamkeit. Ein Hauch von Heimat im Wind, so war es immer schon. Die Welt liegt leise. Nur Vogelrufe durchdringen schläfrig, traumbeschwerte Morgendämmerung. Weißwangengänse rasten im Watt, fliehen der nahenden Winterkälte. Wagen den Flug, wagen die Flucht vor dem Frost. Früh viel zu früh senkt sich Winterdunkelheit übers weite Land. Zeit des…

MeerWandlerin

  Meerwandlerin, barfüßig schlendernd entlang des Spülsaums. Blicke gleiten über jene Linie, wo Wasser und Himmel ineinander fließen. Einswerden zu Erinnerungen in blau. Blaupause. Meerworte sprudeln, sprühen aus dem Brunnen Vergangenheit. Sie lauscht den satten Silben. Wunde Worte, Echo der Liebe. Meerdeutig. Herbststürme wühlen dich auf, du blaues Wunder. Zerren an dir, toben und schäumen, quellen und brüllen. Brandungswellen bäumen…