Sommer

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Es sind die Sommer der Kindheit, deren Duft die Erinnerung durchweht.  Diese blauen Tage, nicht enden wollend, groß und weit wie ein riesiger Türkis. Tief und bedeutend wie ein Lapislazuli. Die Häuser schrumpften in der Hitze zusammen. Standen geduckt wie Schatten. Während sich das Außen unter der Glut der Sonne zu einem schier unendlichen Raum weitete. Sonnenselige Tage inmitten der Getreidefelder, der gemähten Wiesen, auf denen  Heuballen verstreut lagen. Von den fernen Feldern das heimelige Dröhnen der Treckermotoren. Vertraut. Über allem lag eine wohlige Trägheit. Und am Abend der nächtliche Gesang der Grillen. Das Zirpen der Zikaden.  Glühwurmsommernächte, in denen wir den Atem anhielten, andächtig. Um das Wunderbare, den Zauber der Natur durch jede Pore in uns hineinfließen zu lassen. 

Sommer, das ist Schweigen angesichts des übervollen Lichts und der satten Klarheit der Farben. Betörend wie die Mohnfelder, die das Rot hinausposaunen und das Herz jubeln lassen.  Rote Flut, die berührt bis es schmerzt. Betend, dass sie nie enden möge, diese Fülle. Unvergessene Sommermomente, deren Erinnerung im Winter wärmt. Mohnfelder, die den Schnee schmelzen lassen. 

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